22.07.2022

Unterschiedliche Bewertungen – was tun?

Unterschiedliche Bewertungen – was tun?

Wenn Sie mit dem potenziellen Käufer Ihrer Firma über den Kaufpreis uneins sind, muss das nicht zwingend ein grosses Problem sein. Aber auf jeden Fall ein starkes Warnsignal: Es kann bedeuten, dass die Transaktion schlecht vorbereitet wurde. Nun müssen Sie besonnen handeln, um die anfänglichen Fehler auszumerzen.

Warum scheitern Transaktionsprozesse?
Es gibt viele Gründe, warum Transaktionsprozesse aus dem Ruder laufen oder gar scheitern.

Vordergründig zeigt sich das Scheitern oftmals durch einen Disput über die Bewertung, über Due-Diligence-Ergebnisse oder die Transaktionsstruktur. Bei genauerem Hinsehen wird allerdings häufig klar, dass die Parteien den Transaktionsprozess schlecht vorbereitet haben.

Konkret bedeutet das, dass zentrale Fragen vorab nicht beantwortet wurden:

  • Passen die gegenseitigen Strategien zueinander?
  • Ist der Käufer ein Finanzinvestor oder ein strategischer Investor?
  • Soll jede Partei ihre eigene Bewertung erstellen und / oder gibt es einen neutralen Bewerter?
  • Ergeben sich aus der präferierten Transaktionsstruktur unnötige Risiken?

 

All das muss im Vorfeld sorgfältig ausgearbeitet werden, wenn die Transaktion gelingen soll.

Wichtig für eine Transaktion, die gelingt
Eine gute Vorbereitung ist das A und O jeder erfolgreichen Transaktion. Dazu gehört ein klares strategische Zielbild. Die Parteien sind gut beraten, eine gemeinsame Sichtweise zu entwickeln, wie die Transaktion durchgeführt und strukturiert wird. Und dies sollte geklärt werden, bevor man beginnt, über den Preis zu verhandeln.

Dabei ist eine fachmännische Aufbereitung der Zahlen hilfreich. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Bewertung am Ende mit den Due-Diligence-Unterlagen und weiteren Unterlagen aus dem Rechnungswesen kompatibel ist. Dies ist wichtig, damit man auf Basis detaillierter Fakten verhandeln kann.

Bewertungen im Transaktionsprozess
Es bietet sich an, dass jede Partei für sich eine eigene „interne Bewertung“ durchführt. Diese dient der eigenen Entscheidungsfindung und wird vorzugsweise mit der DCF-Methode erstellt. Bei der „internen Bewertung“ sollen auf Käuferseite auch geplante Synergien berücksichtig werden. Ergänzt wird die DCF-Bewertung mit einer vergleichenden Marktbewertung, sofern ausreichend Daten vorliegen.

Auf dieser Grundlage können die Parteien ihre Angebote aussprechen und einordnen.

Den Dissenz entschärfen
Wenn die Parteien ihre Bewertungen unabhängig voneinander erstellen, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass sie zu verschiedenen Einschätzungen kommen. Was hier weiterhilft: eine Analyse der unterschiedlich verwendeten Prämissen und Werttreiber. Das Ziel dabei: eine Überleitung verschiedener Bewertungen zueinander erstellen. So können Wertdifferenzen transparent dargestellt und erklärt werden – das ist eine gute Grundlage für zielführende Diskussionen.

Den Dissenz vermeiden
Um die Gefahr von Streitigkeiten bezüglich der Bewertung zu reduzieren, kann es ausserdem hilfreich sein, im Vorfeld einen neutralen Bewerter mit der Erstellung einer objektivierten Bewertung zu beauftragen.

Dieser wird im Bewertungsprozess die Argumente beider Seiten anhören und in geeigneter Form in der Bewertung verarbeiten. Wichtig ist ein abgestimmter Bewertungsprozess, bei welchem die Parteien systematisch abgeholt und informiert werden. So sollte zuerst ein gemeinsames Verständnis über die Bewertungsmethodik entwickelt werden. Dann wird eine gemeinsame Sichtweise über die Planungsrechnung und die wesentlichen Bewertungsprämissen benötigt.

Hilfreich ist auch die Darstellung von Wertszenarien, die die Auswirkungen von unterschiedlich gewählten Prämissen zum Ausdruck bringen. Häufig lässt sich damit aufzeigen, dass sie weniger gravierend sind als zunächst gedacht.

Bei diesem Vorgehen schauen die Parteien die potenziellen Konfliktfaktoren schon im Vorfeld genau an und entwickeln eine gemeinsame Sichtweise auf die Sache.

Gute Vorbereitung ist das A und O
Um eine Transaktion erfolgreich durchzuführen, ist gute Vorbereitung von zentraler Bedeutung. Gerade bei Themen, die Bewertung und Preisfindung betreffen, ist besondere Sorgfalt angezeigt.

Es empfiehlt sich, dass jede Partei eine interne Bewertung durchführt. Sofern verschiedene Bewertungen offengelegt werden, kann eine vergleichende Analyse bei der Bereinigung gute Dienste leisten. Es kann auch hilfreich sein, einen neutralen Bewerter mit der Erstellung einer objektivierten Unternehmensbewertung zu beauftragen.

Die Analyse der Auswirkungen verschiedener Prämissen schafft Transparenz und erklärt Wertdifferenzen. Dadurch können Wertdifferenzen eingeordnet und im Transaktionsprozess konstruktiv berücksichtigt werden.

Noch Fragen? Wir zeigen individuelle Wege zur gelingenden Transaktion. Gerne auch Ihnen, schreiben Sie uns.

 

Cookie Einstellungen

Wir verwenden Cookies, um Ihnen ein optimales Nutzererlebnis zu bieten. Einige Cookies sind für den Betrieb der Seite notwendig, andere dienen Statistikzwecken, Komforteinstellungen, oder zur Anzeige personalisierter Inhalte. Sie können selbst entscheiden, welche Cookies Sie zulassen wollen. Bitte beachten Sie, dass aufgrund Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite verfügbar sind. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung und Cookie Policy.
Details anzeigen